Borreliose
Gut 200.000 Menschen erkranken jährlich neu an Borreliose.
Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung,die durch Zecken übertragen wird. An der Einstichstelle bildet sich nachgewisser Zeit eine sich kreisförmig ausbreitende Rötung, die im Zentrumallmählich wieder verblasst. Dies ist das sogenannte Erythema migrans.
Die Neuroborreliose ist im Rahmen derBorreliose die Infektion des Nervensystems mit dem Bakterium Borreliaburgdorferi. Borrelia burgdorferi ist der Erreger der Borreliose im allgemeinen,und wenn die Infektion das Nervensystem betrifft, spricht man vonNeuroborreliose.
Die Symptome der Neuroborreliose könnenvariieren und hängen davon ab, welcher Teil des Nervensystems betroffen ist. Zuden häufigsten Symptomen gehören:
- Kopfschmerzen
- Steifer Nacken
- Lähmungenoder Schwäche in den Muskeln
- Taubheitsgefühloder Kribbeln
- Komplette Nervenlähmungen
Die Borreliose durchläuft typischerweise dreiHauptstadien: die Frühstadien, die Frühdisseminationsstadien und dieSpätstadien. Diese Stadien können sich über Wochen bis Monate erstrecken undverschiedene Symptome und Manifestationen der Krankheit aufweisen.
In den Frühstadien tritt typischerweise einecharakteristische Hautläsion auf, die als Erythema migrans bekannt ist. DieserHautausschlag beginnt oft als kleine, rote Stelle um den Zeckenbiss herum undbreitet sich allmählich aus, um einen ringförmigen oder bullösen Ausschlag zubilden. Andere Symptome in diesem Stadium können grippeähnliche Symptome wieFieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen umfassen.
Wenn die Infektion nicht rechtzeitig behandeltwird, kann sich die Borreliose auf andere Teile des Körpers ausbreiten,einschließlich des Nervensystems, der Gelenke und des Herzens. Dies kann zueiner Vielzahl von Symptomen führen, darunter Meningitis (Entzündung derHirnhäute), Fazialisparese (Gesichtslähmung), Arthritis (Gelenkentzündung) undHerzrhythmusstörungen.
Die unbehandelte Borreliose kann zulangfristigen neurologischen Problemen, Arthritis oder chronischenHautveränderungen führen. Diese Spätmanifestationen können Monate bis Jahrenach der ursprünglichen Infektion auftreten.
Einige Menschen entwickeln nach einerBorreliose-Behandlung weiterhin anhaltende Symptome wie Müdigkeit,Muskelschmerzen und neurokognitive Probleme. Dies wird manchmal als„Post-Lyme-Syndrom“ bezeichnet, obwohl die genaue Ursache dieser Symptome nichtvollständig verstanden ist und sie möglicherweise nicht immer direkt mit einerBorrelieninfektion zusammenhängen.
Die Borreliose kann sehr unterschiedlichverlaufen und nicht alle Patienten durchlaufen alle Stadien. Die rechtzeitigeDiagnose und Behandlung der Infektion in den frühen Stadien sind entscheidend,um langfristige Komplikationen zu verhindern.
Der Arzt wird eine gründliche Anamnesedurchführen, um nach einem Zeckenbiss, typischen Borreliose-Symptome undneurologische Beschwerden zu erfragen. Eine körperliche Untersuchung kannHinweise auf neurologische Ausfälle oder andere Symptome liefern.
Bestimmte Bluttests können durchgeführt werden,um Antikörper gegen Borrelia burgdorferi nachzuweisen. Diese Tests könnenjedoch in den frühen Stadien der Infektion negativ ausfallen und sind nichtimmer eindeutig interpretierbar.
Eine Liquoruntersuchung sollte durchgeführtwerden, um nach Anzeichen von Entzündung im zentralen Nervensystem zu suchen.Dazu gehören erhöhte Proteinkonzentrationen, eine erhöhte Anzahl vonLymphozyten und die Anwesenheit von Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi imLiquor. Dies ist beweisend für eine Neuroborreliose, wohingegen derAntikörpernachweis im Blut keine sehr hohe Aussagekraft hat.
Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT desGehirns können durchgeführt werden, um nach Anzeichen von Hirn- oderRückenmarksschäden zu suchen. Diese können helfen, andere mögliche Ursachen fürneurologische Symptome auszuschließen.
Die Diagnose der Neuroborreliose erfordert ofteine sorgfältige Bewertung der klinischen Symptome in Kombination mit Labor-und Bildgebungsergebnissen. Wenn sich ein Erythema migrans nach einemZeckenbiss zeigt, so stellt dies eine Indikation zur antibiotischen Behandlungdar. In diesem Stadium ist eine Therapie mit einem oral einzunehmendenTetracyclin erfolgversprechend.
Die Behandlung der Neuroborreliose erfolgt inder Regel typischerweise mit intravenösen Antibiotika. Die Dauer der Behandlungkann je nach Schwere der Infektion und anderen Faktoren variieren. Frühzeitigerkannte und behandelte Fälle von Neuroborreliose haben in der Regel eine gutePrognose, obwohl einige Patienten weiterhin langfristige neurologische Symptomehaben können.
Tipp: Bei der Entfernung einer Zecke aus derHaut kommt es lediglich darauf an, diese so schnell wie möglich effektiv zuentfernen. Oft reißt der Kopf der Zecke ab, was kein Problem darstellt. Aufkeinen Fall sollte die Zecke zuvor mit irgendwelchen Klebern oder ähnlichem„erstickt werden“. Einfach die Zecke zum Beispiel mit einer Pinzette fassen undirgendwie rausziehen. Dies kann jeder, und man muss dafür keinen Arztaufsuchen. Dies wäre ein unnötiger Zeitverlust.
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