Krankheitsbild

Migräne

15 % der Bevölkerung leiden unter Migräne. Nur ein Viertel wird richtig behandelt.

Ein Mann sitzt auf einer grünen Couch und hält sich sichtlich angestrengt den Kopf vor Unwohlsein.

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sich typischerweise durch anfallsartige, pulsierende Kopfschmerzen äußert, die oft von Übelkeit, Erbrechen und einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen begleitet wird. Die genaue Ursache der Migräne ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurochemischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

Menschen mit Migräne können unterschiedliche Auslöser haben, darunter Stress, Schlafmangel, bestimmte Lebensmittel oder Getränke, Hormonschwankungen bei Frauen und Umweltfaktoren wie helles Licht oder starke Gerüche. Manchmal können auch Entspannung („Wochenendmigräne“) oder die unerwünschte Erwartung eines Anfalls eine Migräne auslösen.

Die Behandlung der Migräne umfasst oft eine Kombination aus Medikamenten zur Schmerzlinderung, der Vorbeugung und Bewältigung der Auslöser, sowie eine gesunde Lebensweise. In einigen Fällen können Ärzte auch spezifische Migräne-Medikamente verschreiben, die darauf abzielen, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Hierzu hat die pharmazeutische Industrie in den letzten Jahren erhebliche, wenn auch nicht unbedingt kostengünstige Fortschritte erzielen können.

Die Diagnose der Migräne erfolgt in der Regel anhand der klinischen Symptome und einer gründlichen Anamnese durch einen Arzt. Es gibt keine spezifischen Tests oder bildgebenden Verfahren, mit der man die Migräne diagnostizieren könnte, daher basiert die Diagnose hauptsächlich auf den vom Patienten beschriebenen Symptomen und dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen für Kopfschmerzen.

Um Migräne von anderen Arten von Kopfschmerzen zu unterscheiden, wie zum Beispiel Spannungskopfschmerzen oder Clusterkopfschmerzen, können Ärzte bestimmte diagnostische Kriterien verwenden, die von Organisationen wie der International Headache Society entwickelt wurden. Diese Kriterien umfassen typische Merkmale wie die Dauer, Intensität und Begleitsymptome der Kopfschmerzen sowie deren Reaktion auf Medikamente. Diese Kriterien können in einem ausführlichen Beratungsgespräch in der Regel gut abgeklärt werden.

In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschließen. Dies kann Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans und andere spezielle Tests umfassen, je nach den individuellen Umständen des Patienten.

Die Behandlung der Migräne umfasst eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Ansätzen. Frei verkäufliche Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen, oder Aspirin können bei milden bis mäßigen Migräneanfällen helfen.

Gut wirksame verschreibungspflichtige Triptane und die etwas weniger gut wirksamen frei verkäuflichen Triptane zielen darauf ab, die Blutgefäße im Gehirn zu verengen und die Freisetzung von entzündlichen Substanzen zu blockieren, die Migräne verursachen können.

Ergotamine wirken ähnlich wie Triptane, jedoch können diese bei einigen Menschen durchaus wirksamer sein. Sie haben jedoch auch mehr Nebenwirkungen.

Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, sogenannte Antiemetika sollten bei Migräneanfällen eingesetzt werden, da die Peristaltik des Magens im Anfall gestört ist, und daher durch Antiemetika eine bessere Resorption der oben genannten Medikamente bewirkt wird.

Wenn Migräneanfälle häufig auftreten oder sehr schwerwiegend sind, können Ärzte vorbeugende Medikamente verschreiben, um die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Diese Medikamente umfassen Betablocker, Antidepressiva, Antikonvulsiva und Botulinumtoxin-Injektionen. Gerade in diesem Bereich haben sich in den letzten Jahren viele neue Methoden aufgetan.

Eine gesunde Lebensweise, regelmäßiger Schlaf, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung können aber auch dazu beitragen, Migräneanfälle zu verhindern. Zudem können Menschen mit Migräne von der Identifizierung und Vermeidung von Auslösern wie bestimmten Lebensmitteln, Stress oder Schlafmangel profitieren.

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